Historie

 Schule 1927 Schule 2012
Schule 1927 - Schule 2017

Der Schulneubau

09.01.1925

Die Stadtverordneten der Kreisstadt besaßen den historischen Beschluss über einen Neubau. Danach begannen die Vorarbeiten zur Beschaffung der finanziellen Mittel und Baulandüberlassung. Die Gebrüder Kiessling aus Kötzschenbroda bei Dresden legten ihr Projekt im Juni 1925 vor. Nachdem die Bauplatzfrage geklärt war, haben die die Architekten am 03.07.1925  mit der Bauleitung begonnen Der hiesigen Baufirma Paul Barsch wurde die Bauausführung übertragen. Die Namen der Architekten Gebrüder Kiessling und die Baufirma Paul Barsch sind auf dem Werbeschild am Haupteingang zu lesen.

02.10.1925

Die Grundsteinlegung des Schulneubaus fand am 02.10.1925 auf der Baustelle Weißeritzstraße 4 statt statt. Bei dem Bau wurde die hochinteressante Holzkonstruktion angerissen, vorgefertigt, gekennzeichnet und Probe gestellt und auf der Baustelle der Weißeritzstraße zum kompletten Dachstuhl zusammengeführt. Am 03.12.1925 war der Rohbau einschließlich Dachstuhl fertig. Die Hebefeier wurde trotz aller finanziellen Schwierigkeiten am 03.12.1925  vollzogen. Sowohl die Baufertigstellung als auch der Innenausbau nahm auch wegen ständiger knappen Kassen eine längere Zeit in Anspruch. Trotz aller Schwierigkeiten konnte das neue Schulhaus im Frühsommer 1927 fertig gestellt und der Stadt als Eigentümer übergeben werden.

 Bauschule 1925 Bauschule 1925 Bauschule 1925
 Bauschule 1925 Bauschule 1925 Bauschule 1925
 Bauschule 1925 Bauschule 1925 Bauschule 1925
 Bauschule 1925 Bauschule 1925 Bauschule 1925

15.06.1927

Der Stadtrat von Dippoldiswalde verschickte zahlreiche Einladungen an übergeordnete Behörden, örtliche Persönlichkeiten, Vertreter der Wirtschaft und der Innungen, Vereine aller Art und lud zu einer schlichten Feier am 25.06.1927 um 11.00 Uhr ins neue Schulgebäude ein.

25.06.1927  Eröffnungsfeier

Durch die versendeten Einladungen war damit der 25.06.1927 11.00 Uhr ein weit über die Stadt hinaus bekannt gemachtes Ereignis. Mit diesem Tag nahm die Städtische Handels- und Gewerbeschule Dippoldiswalde, landwirtschaftliche Abteilung, ihren Betrieb auf. Der Zuspruch war so groß, dass die Feierstunde vor versammelten Gästen, Schülerinnen und Schüler reibungslos verlief. Der Weißeritzzeitung ist zu entnehmen:
„Ein bedeutsamer Tag für das gesamte städtische Schulwesen war der vergangene Sonnabend, an dem das an der Weißeritzstraße errichtete neue Handels- und Gewerbeschulgebäude eingeweiht wurde, bezieht doch damit diese Lehranstalt Räume, wie sie schöner, praktischer, licht- und luftreicher nicht gewünscht werden können, … . Ein Bauwerk ist geschaffen worden, das der Stadt zur Zierde gereicht, dessen Erstehen wohl viel Kopfzerbrechen, besonders der Finanzierung wegen, gemacht hat, das aber auch den schulfreundlichen Sinn unserer Stadtverordneten kennzeichnet.“

 Bauschule 1989
Schule 1989.

Historische Entwicklung

1870

Die Wurzeln unserer heutigen beruflichen Bildungseinrichtung reichen bis in das Jahr 1870 zurück. Vergilbte Aktenbogen geben Auskunft, dass ein hiesiger Kaufmann Lincke ab 1870 Privatkurse in seinem Geschäftskontor durchführte, weil es noch keine obligatorische berufliche Fortbildungsschule gab.

1875

Das königlich-sächsische Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichtes schuf die Errichtung einer obligatorischen Fortbildungsschule für Lehrlinge in den Räumen der Bürgerschule Dippoldiswalde. Zu erwähnen ist, dass die Schülerzahlen in den Folgejahren ständig anstiegen, wie auch immer mehr Schüler aus Wirtschaft und Handel ihre theoretische berufliche Bildung erstrebten.

1889

Aus der gesetzlich verordneten einfachen Fortbildungsschule und einer von einem Konsortium von Kaufleuten und Gewerbetreibenden des Ortes kam ab 1875 eine erweiterte Fortbildungsschule hinzu. Beide wurden 1889 vereint und im Jahre 1889/90 zur kaufmännischen Fachschule erhoben. 1890 erhielt sie den Namen "Handelsschule zu Dippoldiswalde".

1911

Es kam zur Gründung einer Gewerbeschule, die ebenfalls wieder unabhängig die aus der anfänglichen „Sonntagsschule“ der Schmiede- und Bauhandwerkerinnung aus dem Jahre 1906 hervor ging.

1920

Für Mädchen wurde die gesetzliche Fortbildungspflicht eingeführt.
Von 1920 bis 1925 ist die Schülerzahl von 230 auf 340 gestiegen, die in 15 Klassen von fünf haupt- und vier- nebenberuflichen Lehrkräften Unterricht erhielten. Aus über 50 Gemeinden hätten bisher 2183 Schüler und Schülerinnen (953 die Handelsschule, 477 die landwirtschaftliche Abteilung und 753 die Gewerbeschule) besucht.

1922

In Ermangelung dringend benötigter Klassenräume für die Berufsschule wurde durch die Stadt Dippoldiswalde die für das geplante Schulbad vorgesehenen Räume ausgebaut und zwei weitere Zimmer (gesamt 3) in der Volksschule zur Dauernutzung der Handels- und Gewerbeschule übergeben. Damit war nur vorerst die Raumnot behoben. Im Winter 1926 habe ein Kohlenkeller mit benutzt werden müssen, der Raum für die Schreibmaschinen ist viel zu eng und die immer größere Anzahl an Lehrmitteln schwierig.

1923

Da die tägliche Geldentwertung durch die Inflation im November ihren Höhepunkt erreicht hatte, wurde in der am 12.11.1923 stattgefundenen Elternversammlung der Landwirtschaftsklassen gebeten, dass monatlich fällige Schulgeld (im Quartal 4,50 RM), in Naturalien zu bezahlen. Den Roggen nach genannten Börsenpreisen oder in bar.

1925

Am 24.Oktober 1925 wurde die Genehmigung für die Schule erteilt. Am 29.10.1925 fand die feierliche Eröffnung der Landwirtschaftlichen Schule zu Dippoldiswalde statt. Schulleiter Dehnert, vorher Landwirtschaftslehrer in Meißen, wurde im Amt eingeführt. Amthauptmann von der Planitz überbrachte die Glückwünsche des Bezirksverbandes (Amthauptmann der Amthauptmannschaft Dippoldiswalde) und erklärte wie notwendig die Wiedereröffnung einer solchen Schule sei. Dies war nicht nur durch die zentrale Lage der Stadt Dippoldiswalde begründet.

1945

Vom 13.02.1945 bis Mitte August 1945 diente das Schulgebäude als Aufnahmelager für Flüchtlinge der durch Bomben zerstörten Dresdner und Freitaler Bürger. Gleichzeitig befand sich in diesem Haus bis zum Einmarsch der "Roten Armee" am 07.08.1945 ein Hilfslazarett der Wehrmacht für leichte Verwundungen. Nach dem Auszug der Flüchtlinge und auf Grund sowjetischer Besatzungsbefehle konnte im Oktober 1945 der Schulbetrieb schrittweise wieder beginnen.

1947

Am 01.09.1947 erhielt die Berufsschule ein neues Statut und hieß ab 15.09.1947 Wirtschaftsschule und Pflichtberufsschule Dippoldiswalde. Es wurden kaufmännische, gewerbliche und landwirtschaftliche Lehrlinge, Berufsfindungsklassen, Haushaltsgehilfinnen, Schneider, Bäcker, Fleischer, Schuhmacher, Sattler, Polsterer, Tapezierer, Elektriker, Schmiede, Maler, Lackierer, Tischler, Stellmacher, Zimmerleute, Maurer, Dachdecker, Friseure, Verkäufer, Sägewerker, Kfz-Schlosser, Drechsler und Metaller beschult. Außerdem erhielten Schäfer, Ofensetzer, Schornsteinfeger, Müller und Hilfsschwestern die allgemeinen Fächer.

1974/75

Drei Seiten des Schulhauses bekamen 1974/75 sowohl einen neuen Putz als auch neue Dachrinnen. Die Hofseite verblieb im alten Zustand.

1978

Am 23.06.1973 wurde entsprechend einer vorliegenden Zeichnung mit dem Internatseinbau begonnen.

Ab 1990

Ab 1990 begann die schrittweise Gesamtrekonstruktion der Schule

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